In sieben Tagen zu einer glücklicheren Ehe?
Okay, das ist schon eine steile Behauptung: Eine glücklichere Ehe in nur 7 Tagen. Eine Woche flitzt vorbei wie im Zeitraffer, während ich das Gefühl habe, mich in Zeitlupentempo slo-mo zu bewegen. Also was kann ich schon in einer Woche schaffen? …geschweige denn verändern!?
Eine Woche – wenig Zeit, aber in sieben Tagen kann sich unglaublich viel ändern. Jeder Tag trägt Potenzial in sich für etwas Neues: Gutes wie Schlechtes. Und mal ganz ehrlich: um einen riesigen Streit hervor zu beschwören, braucht man nur Minuten…
Deshalb: in einer Woche wird nicht alles perfekt (auch nicht in einem Jahrhundert). Aber sieben Tage können sieben Schritte werden, die deine Beziehung glücklicher machen.
Dabei kann dir dein „Ich“ von früher helfen, etwas wiederzuentdecken: Wie hast du es überhaupt geschafft hast, dich in deinen Partner zu verlieben?
Auf dem Standesamt
Bei unserer Standesamtlichen Hochzeit 2004 hat die Standesbeamte uns einen so bescheuerten Wunsch zugesprochen, dass er mir hängen geblieben ist: „Ich wünsche Ihnen, dass ihre Ehe wie ein Spaziergang an einem Strand ist, wo immer die Sonne scheint, und dass nie ein Sturm kommt.“ Nichts anderes weiß ich mehr aus der Rede, außer diesem Wunsch.
Utopisch. Wenn das meine Erwartung an meine Ehe wäre, müsste ich auf das erste Gewitter nicht lange warten. Und der Schock über dieses Gewitter ist umso größer, je übertriebener die Erwartung an meine Beziehung ist.
Vielleicht fragst du dich deshalb, ob es überhaupt Sinn macht zu heiraten, wenn es früher oder später eh knallt und alles im Arsch ist?
Deshalb will ich dir heute sagen: deine Ehe ist sehr viel robuster, als du es vielleicht denkst. Ganz viel kann wieder heil werden, ohne dass eure Beziehung zerbrechen muss. Und es gibt einige Dinge, die du tun kannst, um deine Ehe oder Beziehung allwettertauglich zu machen.
Schlecht oder schlecht gepflegt?
Wenn du von deiner Beziehung denkst, dass sie schlecht ist, ist es meistens korrekter zu sagen: „Meine Ehe ist schlecht gepflegt“ – schlecht gepflegt von dir, deinem Partner oder von euch beiden. Dieser Unterschied ist wirklich wichtig. Denn: eine schlechte Ehe einfach „gut machen“ ist schwierig. Aber eine schlecht gepflegte Beziehung besser pflegen kann jeder! Und das wirkt sich aus.
In der Überschrift steht ganz bewusst „glücklicher“. Das Wort „glücklich“ ist viel zu statisch, als gäbe es nur einen Zustand in der Welt, mit dem man eine glückliche Beziehung beschreiben könnte. Aber die glücklichste Ehe wird plötzlich traurig, wenn einer oder beide Partner Entscheidungen treffen, welche die Beziehung verletzen. Und eine eher schlechte Ehe kann sich dann plötzlich glücklicher anfühlen, wenn einer oder beide positive Veränderungen einführen.
Glückliche Beziehung: Investiere in 7 Schritte in die richtige Richtung!
Diese folgenden 7 Punkte sind für mich in meiner Ehe wie ein Kompass. Wenn die Stimmung zwischen meinem Mann und mir etwas schlechter wird, denke ich: Okay, welcher Bereich unserer Beziehung wird gerade schlecht gepflegt? Und dann richte ich mich neu aus. Denn bei einem Kompass muss einfach die grobe Richtung stimmen. 100% auf Kurs bleiben wäre schrecklich mühsam und dazu unnötige Energieverschwendung. So empfindlich sind unsere Beziehungen nicht.
7 Dinge, die du von deinem früheren verliebten „Ich“ lernen kannst
Ich hoffe dass diese sieben Tipps dir und deiner Beziehung auch helfen können. Sind dir 7 Punkte zu viel? Kein Problem! Das frühere verliebte „Ich“ weiß, wie es geht! Erinnere dich einfach: Wie warst du, als du dich in deinen Partner verliebt hast? Einer, der wahnsinnig verliebt ist, weiß wie „Liebe“ geht. Verliebt zu sein scheint mir wie ein in unserer DNA einprogrammiertes Tutorial von Gott: „Lieben für Dummies!“, als ob er sagt: „Jetzt zeige ich dir mal, wie das geht mit dem Lieben, und dann darfst du selbst weiter machen“. Ein Starter-Set fürs Lieben sozusagen.
7 Tipps fürs verliebt bleiben:
1. Verurteile deinen Partner nicht dafür, nicht perfekt (für dich) zu sein. Du bist es auch nicht.
Verliebte können das nur zu gut: die Schwächen des anderen ignorieren… manchmal gegen alle Vernunft.
Verachtung beschreibt der Beziehungsforscher John Gottman als absoluten Liebeszerstörer. Wenn er Verachtung in einer Ehe beobachtet, gibt er der Beziehung nicht viel Hoffnung.
Wenn Gefühle der Verachtung eine Pflanze wären, dann ist Verurteilung ihre Wurzel. Bei den meisten Wurzeln bringt es wenig, die Blätter abzuschneiden. Da wachsen halt Neue nach. Die Wurzel muss raus.
Verurteilen geht ganz einfach:
Du siehst die Schwächen deines Partners und hast kein Verständnis für sie.
„Dass du so bist, kann ich einfach nicht verstehen. Ich wäre an deiner Stelle nicht so blöd wie du. Und du hast keine Entschuldigung dafür, dass du so bist.“ Das, würde ich sagen, ist die Essenz, wenn du jemanden verurteilst.
Mit Verständnis würdest du sagen: „Das ist zwar ein Problem in dir. Aber ich liebe dich trotzdem.“
Aus diesem Grund ist Verurteilen so zerstörerisch: Je mehr du deinen Partner kritisierst, umso mehr wirst du nur noch das Schlechte sehen und das, was er oder sie falsch macht.
Wenn du vorhast deine Ehe zu zerstören, dann tu es mit Verurteilung! Das verspricht ein 100%ige Erfolgsgarantie. Verurteilung tötet jedes Gefühl von Liebe, das du für deinen Partner hast; und mit ein bisschen Zeit stirbt auch seine Liebe für dich.
Aber Veränderung ist möglich. Die Lösung ist allerdings nicht, einfach nichts Kritisches mehr zu sagen. Es geht vielmehr um dein Denken. Nimm dir heute einmal Zeit, über das nachzudenken, was du so an deinem Partner kritisierst.
Und dieses Mal schau dich selbst kritisch an! Bist du perfekt, dass du das Recht hast, deinen Partner zu verurteilen? Wenn deine Antwort „Ja“ ist, dann ist sie in Wirklichkeit „Nein“. Denn ein „perfekter“ 😉 Mensch weiß, dass er nicht perfekt ist und nicht das Recht besitzt, die Menschen um ihn herum zu verurteilen.
Und dann nimm deinen inneren Kompass und dreh dich von „ich verurteile meinen Partner“ zu „ich will meinen Partner nicht mehr verurteilen“.
2. Redet über alles
Nicht verurteilen, trotzdem reden. Ohne Tabus. Aber die Grundhaltung ist wichtig: „Nicht wir kämpfen gegeneinander“, sondern: „wir kämpfen Seite an Seite gegen unser Problem!“ Ich finde den Maulkorb für Gespräche hierbei recht anstrengend. Sage nicht: „…“, sondern sag es doch so: „…“. Ich will im Gespräch mit meinem Mann (oder auch mit guten Freunden) nicht ständig auf jedes Wort achten, dass ich ja nichts Falsches sage.
Die Grundeinstellung ist das Entscheidende. Du kannst mit dieser „Saubermann-Sprache“ alles richtig sagen und dabei eine scheiß innere Haltung haben. So bist du unangreifbar, denn du hast ja nichts Falsches gesagt. Aber das bringt niemanden weiter. Und dich schon gar nicht.
Zeig dein Herz und sei ehrlich – auch zu dir selbst. Aber mit einer riesen Portion Barmherzigkeit für den anderen – auch für dich selbst… eben ohne zu verurteilen, sondern mit einem Herzen, das für beide eine gute Lösung finden will. Denn es geht dir ja nicht darum, dass es nur für dich besser wird, oder …?
Die Gespräche mit meinem Mann sind dann am besten, wenn ich nicht mehr wütend bin. Dann konnte ich etwas nachdenken und mir klar werden, was das bzw. mein Problem ist. Das klappt zeitlich natürlich nicht immer. Aber es macht Sinn, dass wir es uns gemütlich machen, während wir streiten. Warum nicht dabei auch ein Glas Wein oder eine Tasse Tee oder Kaffee trinken? Das Leben ist zu kurz um zu streiten ohne zu feiern. 😉
3. Habt zweckfreie Zeit zu zweit
Verliebte wissen eines zu tun: So viiiiel Zeit wie möglich mit dem anderen verbringen. Zu allen (un-)möglichen Zeiten. Wie z.B. durch die Nacht während dem Schlafen einen WhatsApp-Call laufen zu lassen. Damals wusste man, was wichtig ist, um sich näher zu kommen und sich kennenzulernen.
Dann passiert das Leben. Und die Gefahr ist groß, das zu vergessen:
Es ist immer noch wichtig, genug Freizeit miteinander zu verbringen,
um euch nahe zu bleiben und nicht zu vergessen, wer der andere ist.
Ihr braucht Zeit, damit ihr euch auch im nächsten Monat noch kennt.
Dabei zählt nicht die Zeit, in der man organisiert, aufräumt, arbeitet, Probleme bewältigt…
Wenn ihr einen teuren Urlaub bucht, an dem ihr dann nur arbeiten müsst, fühlt ihr euch verarscht. Die Liebe zwischen euch fühlt sich auch verarscht, wenn die Zeit, die eure Liebe braucht, um am Leben zu bleiben, mit Stress und Arbeit gefüllt ist.
Lerne von deinem verliebten „Ich“. In dir selbst liegt die Anleitung zum glücklich-verliebt-Bleiben.
Manchmal ist zweckfreie Zeit schwer umsetzbar oder phasenweise unmöglich. Das ist natürlich okay. Aber wenn „keine Zeit“ zum neuen Lebensmodell wird, könnte das schief gehen. Wenn deine Ehe ein Schiff ist, dann ist ihr Hafen die Zweisamkeit.
Es geht nicht gut, wenn ein Schiff nur immer weiter segelt ohne Zeit für Reparaturen. Der Satz „Es geht halt nicht anders“ hat ein bitteres Echo, wenn man dem Schiff zusehen muss, wie es in den Tiefen des Ozeans versinkt. Aber das Gute ist: Der Hafen ist nur eine Entscheidung weit entfernt.
Habt ihr schon lange keine entspannte Zeit miteinander verbracht? Fangt diese Woche damit an! Am Anfang fühlt es sich vermutlich eher nicht sehr entspannt an. Aber mit der Zeit wird es schöner. Gebt einfach nicht auf. Ein bis zwei Abende in der Woche (oder ein paar Stunden tagsüber, wenn es abends nicht geht) empfinden wir als Minimum.
4. Liebe Humor – vermeide Zynismus
Humor ist eine göttliche Superkraft. Vielleicht bin ich etwas voreingenommen, da ich Humor liebe und einen extrem humorvollen Mann hab (inzwischen auch zwei manchmal zu humorvolle Teenager…). Aber Humor ist wie Medizin, um das Leben leichter zu nehmen. Es gibt so viel Schweres in der Welt und im eigenen Leben. Aber durch Humor wird vieles so viel leichter.
Humor ist die Einstellung eines Menschen,
der sich über seine Probleme erhebt wie ein Krieger, und trotzdem lacht.
Das Gegenteil ist andauernder „Todernst“ oder zynische Bemerkungen über die Schwächen des anderen. Die Haltung eines Kriegers ist es, die dich befähigt aufzustehen und etwas an deiner Situation zu ändern. Trotzdem lachen kann ich allerdings nicht einfach ohne Weiteres, wenn es mich innerlich zerreißt.
Ich persönlich schaffe das nur so: Ich lade Gott in die Situation ein, die mich belastet. Wenn ich in meinen Gedanken für Gott Platz mache, dann ist es so, als ob er sagt: „Hey, es ist nicht so schlimm. Ich mache es wieder gut!“
Dieser Satz über deiner Ehe hat viel Kraft; vor allem, wenn du ihn aus Gottes Mund hörst. Dann löst sich Stück für Stück die Ernsthaftigkeit eines schlimmen Streits auf und du kannst trotzdem lachen.
Vielleicht kennst du andere Wege. Aber es ist logisch, mich damit an Gott zu wenden. Er ist der Erfinder von schönem, befreiendem Humor.
5. Sei ehrlich
Das mit der Ehrlichkeit ist ja so eine Sache. Ich wünsche mir, dass der Verkäufer mit mir ehrlich ist. Mein Partner und meine Kinder sollen mir gegenüber auch ehrlich sein. Aber kommt es hart auf hart, gilt eins: Eine kleine Notlüge gönne ich mir schon mal ab und zu. Trifft das auf dich zu? Dann will ich dir sagen:
Es macht wirklich Sinn deinen inneren Kompass auf Ehrlichkeit auszurichten! Denn: Kleine Unehrlichkeiten bewirken, dass sich dein Partner nie sicher sein kann, was noch alles nicht wahr ist zwischen euch. Denn:
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Das ist ein sehr simples Sprichwort mit unglaublicher Wahrheit. In jeder Beziehung geht die Basis von Vertrauen ohne Ehrlichkeit verloren.
Aber es hört nicht damit auf, dass dein Partner sich nicht mehr auf deine Worte verlassen kann.
Lügen und Geheimnisse brodeln im Herz und rauben dir Luft zum Atmen. Denn die Frage bleibt: „Ist alles aus, wenn das rauskommt?“ Da kannst du gleich täglich eine kleine Dosis Gift schlucken und lebst wahrscheinlich noch gesünder.
Aber was, wenn sich schon ein großer Haufen Lügen aufgetürmt hat?
Vielleicht ist es unmöglich, alles auf einmal ehrlich zu sagen. Aber das eine kann jeder: Stelle ab heute deinen inneren Kompass auf Ehrlichkeit! „Ich will ein (liebevoller!) ehrlicher Partner sein.“ Und du kannst Gott bitten, dir dabei zu helfen die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Ein weiteres Problem mit den kleinen Notlügen ist das: Wenn ich in unwichtigen Situationen nicht versuche ehrlich zu sein, werde ich auch in wichtigen Momenten versucht sein zu lügen.
Neulich hat mein Mann gefragt, wo seine alten Hausschuhe hingekommen sind. Ich bin mir nicht sicher, aber es ist möglich, dass ich sie weggeschmissen habe. Denn das weiß ich noch: Sie waren definitiv reif für die Tonne.
Jetzt musste ich mich entscheiden. Sage ich einfach: „Ich hab keine Ahnung, wo du sie hin hast?“ Oder sage ich die Wahrheit: „Ich weiß es nicht sicher. Aber es kann sein, dass ich sie weggeschmissen habe.“ Naja. Ehrlich stehe ich schlechter da.
Äußerlich scheint das wie eine ziemlich kleine Sache – innerlich ist sie es aber nicht: Ich bin wieder ein bisschen besser darin geworden, die Wahrheit zu sagen, auch wenn es unbequem oder peinlich ist.
Einen Satz höre ich öfter beim Thema Lügen: „Ich schade damit ja Keinem“. Ja, manchmal stimmt das vielleicht. Aber dabei vergisst du einen, dem du immer schadest: Dir selber. Lügen verändert dich. Immer ein kleines, winziges Bisschen, ohne dass du es bemerkst. Und es dauert nicht lange, bis der Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge verschwimmt.
Das können wir Menschen recht gut – uns selbst etwas vormachen. Ein machtvolles Gegengift gegen Selbstbetrug ist Wahrheit. Ich habe neulich ein tolles Sprichwort gehört: „Säe einen Gedanken und du erntest eine Tat, säe eine Tat und du erntest eine Gewohnheit, säe eine Gewohnheit und du erntest ein Schicksal.“
6. Sei treu
Eine Beziehung ohne absolute Treue ist wie Bungee-Jumping ohne Seil… Da fehlt einfach etwas. Ja, man hat während dem Seitensprung ziemlich viel Bewegungsfreiheit, aber auch nur so lange man von der siebten Wolke fliegt. Ziemlich schnell macht es klatsch, und die Beziehung ist vorbei.
Selbst wenn man dann noch dreißig Jahre verheiratet bleibt, ist es schwer, die Überreste der Beziehung vom Boden zu kratzen und sich an ihnen zu freuen.
Dennoch ist es nicht unmöglich, sich von einem Beziehungsbruch zu erholen. Aber es ist extrem schwer und der Preis ist extrem hoch.
Meine Treue zu meinem Mann und seine zu mir, fängt im Zensieren meiner und seiner Gedanken an: Welches Kopf-Kino erlaube ich? Was schaue ich mir an? Pornographie und Phantasien über andere Partner sind der Anfang der Untreue. Das ist ein Türöffner, der nur auf eines wartet: Bis die richtige Gelegenheit anklopft.
Ich persönlich lass mich nicht auf tiefe Freundschaften mit anderen Männern ein. Mein Mann ist mein bester Freund und wenn, dann treffen wir uns gemeinsam. Das empfinden wir als einen guten Schutz. Ein Seitensprung entsteht nicht über Nacht, sondern schleichend über Monate, indem ich erlaube, dass ein anderer Mensch die Stelle meines Partners einnimmt. Naja, so machen wir es halt.
7. Gib der Intimität einen hohen Stellenwert
Stell dir einen Raum vor. Dieser Raum ist eure Beziehung. Wie ihr diese Beziehung lebt, entscheidet über die Temperatur in diesem Raum, so wie ein Thermostat. Ist es zu heiß? Oder so kalt, dass man schon Bilder in die Eisschicht auf dem Fenster malen kann? Oder so, dass sich beide in diesem Raum wirklich wohl fühlen? Kümmert sich keiner um die Temperatur, wird es automatisch zu kalt (oder zu heiß).
Die Intimität ist in eurer Beziehung eher wie ein Thermometer. Im Bett stellt ihr fest, wie es in eurer Beziehung läuft. Für eine gewisse Zeit kannst du oder dein Partner eine schlechte „Temperatur“ zwischen euch ignorieren oder geheim halten. Aber früher oder später wird klar, dass etwas nicht stimmt.
Ich hab bemerkt, dass es normalerweise so ist (natürlich mit Ausnahmen): Frauen müssen sich geliebt fühlen, um Intimität zu wollen. Männer hingegen fühlen sich geliebt, wenn sie körperliche Intimität haben. Das kann schnell zu einem Teufelskreis werden.
Erst recht wenn die Beziehung durch Umstände belastet ist. Aber muss es nicht.
Wichtig ist: Beide müssen versuchen, sich um eine gut eingestellte Temperatur zu kümmern.
Wenn es dir und deinem Partner wichtig ist, dem anderen Liebe zu geben und nicht nur Liebe zu erwarten, kann es gut klappen. Wenn einer nur erwartet, der andere nur gibt, dann wird es auf lange Sicht nicht gut gehen.
Erfüllte Intimität bedeutet, dass beide Partner einander genießen. In der Ehe (er)trägt man einander. In der Intimität feiert man das gemeinsame Ertragen.
Sobald sich ein Partner in der Beziehung schlecht fühlt (zu Recht oder zu Unrecht), schlägt die „Temperatur der Intimität“ aus: Dann müsst ihr euch wieder um die Beziehung kümmern.
Das bedeutet manchmal reden: „Wie denke ich über dich? Wie denkst du über mich? Fühlen wir uns in unserer Ehe wohl? Verachtest du mich oder ich dich? Interessieren dich meine Gedanken und Gefühle? Und interessieren mich deine?“ Verachtung und Desinteresse sorgen garantiert für eine schlechte Stimmung im Bett.
Egal welcher Konflikt – du trägst ihn mit ins Bett.
Oder es ist wieder an der Zeit, mehr entspannte Frei-Zeit miteinander zu verbringen.
In jedem Fall macht es keinen Sinn, eine gute „Temperatur“ zwischen euch zu erwarten, ohne dafür die Temperatur einzustellen. Ist die Stimmung bei minus 10 °C bringt es nicht viel, aufs Thermometer zu klopfen und so zu tun, als wäre es warm.
Aber es bringt etwas, über das Klima zu reden: „Ich kann gerade wegen diesen Gründen (…) nicht ins Bett. Aber ich verstehe, dass du das brauchst. Was können wir tun, dass es sich für uns beide am Ende des Tages richtig anfühlt?“
Entscheidend ist hier auch wieder: Wenn sich etwas in deiner Beziehung positiv verändern soll, darf sich dein Kampf nicht gegen deinen Partner richten. Entscheide dich heute dafür, deinen Standpunkt zu ändern: Anstatt gegen deinen Partner, stell dich neben ihn, um Seite an Seite gegen euer Problem zu kämpfen, das euch entzweit.
Glückliche Beziehung in 7 Schritten – Investiere heute in deine glücklichere Ehe:
Nimm dir Zeit für Veränderung! Deine glückliche Beziehung braucht Zeit!
Zugegeben: gute Veränderungen in einer Beziehung brauchen mehr als nur sieben Tage. Aber es ist gleichzeitig doch auch erstaunlich, was man alles in sieben Tagen kaputt machen kann.
Sieben Tage Streit und man hat keine Hoffnung mehr für eine Beziehung, die davor ganz okay war. In sieben Tagen wird aber womöglich auch einiges wieder heil, oder zumindest besser.
Sieben Tage oder sieben Schritte:
- Verurteile deinen Partner nicht – ihr seid beide nicht perfekt.
- Redet über alles wie ein Team, nicht wie Feinde.
- Verbringt mehr als ein- bis zweimal in der Woche Freizeit zusammen (auch wenn es am Anfang vielleicht mühsam ist – es hat euch schon mal Spaß gemacht. Es wird euch wieder Spaß machen!)
- Lacht gerne zusammen – auch über eure Schwächen. Humor sagt: Es ist okay, ich liebe dich trotzdem! Aber meidet Zynismus.
- Sei bedingungslos ehrlich – richte dich innerlich auf Ehrlichkeit aus.
- Sei bedingungslos treu – richte dich innerlich auf absolute Treue aus.
- Nimm dir bewusst Zeit für Intimität – bzw. Zeit um das Klima zwischen Euch zu verbessern.
Welcher dieser Punkte ist für dich und deine Beziehung wichtig? Gibt es Punkte, die du gerne verändern möchtest? Fang heute an
Deine Anita
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